Wir Wünschen allen Schwestern und Brüdern frohe Weihnachten und ein gesundes und gesegnetes Jahr 2021!
Liebe Schwestern und Brüder!
Ich wünsche uns allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr!
Ein schwieriges Jahr geht zu Ende. Seit dem 27. Januar 2020 breitet sich die Coronapandemie in Deutschland aus. Ich sehe noch vor meinen inneren Augen den Tag, an dem der Heilige Vater, den Sondersegen anlässlich der Corona- Pandemie spendete. Ich sehe den Papst ganz alleine im strömenden Regen vor dem Pestkreuz stehen.
Ostern, alle Feiern waren abgesagt. Uns allen fehlten die hoffnungsvollen Gottesdienste.
Das ganze Land stand still. Ich erinnere mich, dass der sonst so belebte Alexanderplatz menschenleer war.
Seit März ging auch in unseren Gemeinschaften nichts mehr. Auch der Bildungstag am 16.
Mai in Finsterwalde, zu dem noch in der Osterausgabe unseres Mitteilungsblattes eingeladen wurde, musste ausfallen.
Thomas Hilgemann OFS und ich hatten dann seit dem 20.03.2020 ein gemeinsames Gebet in unseren Wohnungen organisiert. Jeden Sonntag saßen wir um 11:00 Uhr vor einer brennenden Kerze und dem Kreuz von San Damiano und hielten das von uns ausgearbeitetes Gebet. Anstelle einer Predigt oder einer Auslegung des Tagesevangeliums hatten wir einen Beitrag eines Paters oder einer Schwester aus einem franziskanischen Orden und von Pater Klaus Mertes JS erhalten. Dafür möchte ich mich noch einmal bei allen Beteiligten herzlich bedanken! Ich hatte das Gebet an alle Mitgeschwister, von denen ich die E- Mailadresse hatte, per E- Mail verschickt. Nur wenige konnten es aus Kostengründen mit der Post bekommen. Das tat mir und auch Thomas sehr leid. Nach Pfingsten begann das Leben so ganz langsam wieder an Fahrt aufzunehmen.
Was können wir aus dieser Zeit lernen? Zusammenhalt! Auch wenn wir räumlich getrennt sein müssen, denn die Maßnahmen werden uns noch lange begleiten, sollten wir im Gebet und in Gedanken beieinander sein. Wir dürfen unsere älteren Geschwister, die sich am öffentlichen kirchlichen Leben nicht mehr beteiligen können, nicht vergessen.
Inzwischen haben wir unser Versprechen aus dem Frühjahr und dem Frühsommer, bei einer weiteren schärferen Einschränkung unseres Gemeinschaftslebens das Gebet in dieser Form weiterzuführen, in die Tat umgesetzt. Es geht damit also weiter. Nun ist auch klar, auch die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel wird nicht leichter. Irgendwann wird es auch wieder besser, davon bin ich überzeugt.
Ich hoffe, dass Ihr alle gut und gesund durch diese Durststrecke kommt.
Es gibt nicht nur deprimierende Nachrichten über die letzten Monate.
Ich darf Euch berichten: Wir haben neue Geschwister!
Am Gedenktag des Heiligen Franziskus von Assisi wurden fünf neue Mitglieder in die philippinische Gemeinschaft in Berlin- Bayernallee von der dortigen Vorsteherin Rizza Lindner OFS aufgenommen.
Hier einen kleinen Eindruck von der Aufnahme in der Corona- Zeit. Gemeindemitglieder haben das Geschehen auf Distanz miterlebt.
Wollen wir die neuen Geschwister mit unseren Gebeten in unseren Reihen herzlich willkommen heißen.
Ich wünsche Euch allen ein gutes Jahr 2021 -pace e bene-
Euer OFS (Regionalvorsteher)
Vom 13. Bis zum 15.November fand das Nationalmattenkapitel mit dem Titel: „Baue meine Kirche auf! – Aber wie?“ statt.
Mit fast 40 Teilnehmern versammelten wir uns in unseren Wohnungen an unseren Computern und haben uns über ein spezielles Programm namens ZOOM alle sehen und sprechen können.
Am Freitagabend ab 19:00 Uhr hatten wir in einem Plenum einige Aspekte der Lage unserer Gemeinschaft und der Kirche in der Coronazeit besprochen. Anschließend ging die Diskussion in kleinen Gruppen weiter. Die Ergebnisse aus den Gruppen wurden anschießend im Plenum vorgestellt. Zum Ende des ersten Tages gab es noch die Möglichkeit in Gruppen für eine Rekreation. Samstag nach der Laudes wurde von P. Johann Baptist Freyer OFM ein Vortrag über das Thema „Baue meine Kirche auf“ gehalten. Der Nachmittag wurde wieder mit einem Plenum und Gesprächen in Kleingruppen geführt. Den Samstag hatten wir mit der Vesper und der Rekreation abgeschlossen.
Den Sonntag haben wir um 08:00 Uhr wieder mit der Laudes begonnen.
Ein Vortrag von Br. Niklaus Kuster OFMcap mit dem Titel des Mattenkapitels und dem Untertitel „Kraft und Profil einer geschwisterlichen Bewegung, die die Kirche und Gesellschaft erneuern kann“ Br. Niklaus Kuster gab uns während seines Vortrags immer wieder die Möglichkeit Fragen und Anmerkungen unsererseits zu stellen.
Mit etwas Verspätung feierten wir hinterher einen sehr beeindruckenden Wortgottesdienst.
Renate Mennel und ich konnten das alles bei mir in der Wohnung am Computer zum ersten Mal erleben. Es gab auch genügend Pausen, in denen ich für uns beide für das leibliche Wohl gesorgt hatte.
Was ich gerne aus dieser Möglichkeit des Erlebens von Gemeinschaft mitnehme ist, dass wir uns alle sehen konnten. Es war anstrengend, aber es hatte sehr viel Spaß gemacht.
Michael Reißmann OFS
Was hat der Heilige Franziskus mit Corona zu tun?
…diese Frage stellte sich mir, als ich gebeten wurde, für unsere Region einen Beitrag für das Mitteilungsblatt zu schreiben.
Auf dem ersten Blick nicht viel, denn diese weltumschlingende Krankheit, mit ihren Millionen Toten gab es zu seinen Lebzeiten nicht. Und welche Beziehung er zur Heiligen Corona hatte, die der Legende nach im Jahr 177 als 16-jährige Märtyrin starb und Patronin der Schatzgräber, des Geldes und der Metzger ist, auch nicht. Zur letzterer wird er bestimmt eine nicht so gute Einstellung gehabt haben. Und das hat ja mit den materiellen Schätzen zu tun, für die es nicht zu beten gilt.
Aber hier kommen wir der Frage schon näher, wenn wir uns fragen, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf uns hat. Viele werden zuerst an die vielen Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge denken, die im Hafen oder am Boden bleiben müssen, weil sie nicht mehr reisen können. Die Mobilität ist statistisch gesehen im Jahresvergleich um 8,5 % zurückgegangen. Viele werden aber auch an ihre Existenzen denken, die plötzlich in Frage stehen. Hotels und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, Firmen melden Kurzarbeit oder Insolvenz an. Neue Vokabeln wie „Homeoffice“ oder „Lock-down“ sind in aller Munde. Überall herrschen Maskenpflicht, Abstands- und Hygienegebote und der Aufenthalt unter Menschen ist schwieriger und argwöhnischer geworden. Im Frühjahr waren sogar „Hamsterkäufe“ zu verzeichnen.
Corona zeitigt erhebliche Auswirkungen auf unser bisheriges Leben. Innerhalb kürzester Zeit haben sich viele liebgewonnene Lebensgewohnheiten verändert. Selbst der Kirchgang ist schwierig geworden.
Ich glaube, für uns Franziskaner fällt es mit Blick auf unseren Heiligen noch relativ leicht, die materiellen Auswirkungen zu verkraften. Schätze sollen wir nicht anlegen und meine Begegnungen mit den Mitgeschwistern in Halle, Dresden, Berlin, Waren/Müritz und Würzburg haben mir gezeigt, dass für alle Geld nur ein Mittel zum Einkaufen ist und nicht zu mehr.
Für uns Franziskaner fällt es auch leicht, nicht den Verschwörungstheoretikern und „ Andersdenkern“ auf den Leim zu gehen, mit ihren alternativen Wahrheiten, Verdrehungen und Verirrungen, den Menschen, die die Pandemie nutzen wollen, eine andere Staatsform zu etablieren, die Nation und Volk wieder in den Vordergrund schieben wollen, weil sie alles ablehnen, nichts aus der Vergangenheit gelernt haben und nicht wissen und wahrhaben wollen, dass es nur eine Wahrheit gibt. Diesen können wir mit Blick auf das Kreuz von San Damiano, als unser Koordinatensystem, sehr viel- wenn nicht zu sagen- „ALLES“ entgegenbringen. Wer glaubt, braucht keine Verschwörung und keine Theorie, sondern fühlt in sich, was Oben und Unten und was gut und schlecht ist. Wir lassen uns von Jesus am Kreuz in den Blick nehmen, bleiben innerlich heil, auch in diesen schweren Zeiten, weil er der Heiland ist. Wenn die Seele heil bleibt, dann überstehen wir auch diese Krise.
Schwieriger wird es aber, wenn wir an all die kranken Menschen denken, die plötzlich und heimtückisch von dem Virus befallen werden. Die auf einmal Angst haben, verunsichert sind, sich amtlich zurückziehen müssen, zur Quarantäne und Abschottung verpflichtet sind. Oder an die Mütter, die neben Beruf und Familie plötzlich auch noch Lehrerinnen sein müssen, weil die Schulen geschlossen haben. Jetzt müssen sie ihre Kinder unterrichten, obwohl jeder weiß, dass kaum ein Kind jemals eine „Unterrichtung“ durch die Eltern angenommen hat.
Hier sollten wir mit Blick auf den armen Mann aus Assisi unsere Umgebung sensibel wahrnehmen. Das Thema lautet „Nächstenliebe“, die der Heilige so großartig uns vorgelebt hat. Wir wissen, dass er Leprakranke geküsst und in den Arm genommen hat. Diese waren aussätzig und hatten abgeschottet vom Rest der Gesellschaft zu leben. Corona infizierte sind nicht aussätzig und können nicht mit Pest oder Leprakranken verglichen werden. Dennoch sind die Quarantänemaßnahmen nicht leicht. In einer Welt, die größtmögliche Freiheit gewohnt ist, sind sie eine starke Einschränkung. Das Zusammenleben wird plötzlich verändert. Spannungen treten in den Familien auf, davon konnte man jetzt viel lesen. Vielleicht kennen wir Menschen, die von diesen Maßnahmen betroffen sind. Hier können schon kleine Hilfestellungen viel bewirken, ein Anruf mit der Nachfrage: „wie geht es Dir?“ tröstet. Ein kleiner Blumenstrauß vor die Tür gelegt sagt, „ich denk an Dich!“. Mitgefühl und Solidarität sind wichtige Zeichen, die von den betroffenen Menschen dankend aufgenommen werden.
Noch schwieriger wird es aber, wenn wir an all die vielen Toten denken und an das kaum zu ermessenden Leid, was deren Tod für die Familien oder Freundeskreise bedeutet! Wie gehen wir damit um?
Ich glaube, es ist mit Corona wie mit allen Katastrophen, Kriegen und unfassbaren Unglücken: Es stellt sich angesichts des Leids die Frage nach Gott, nach Gott und der Welt- nach dieser Beziehung. Ist Corona eine Strafe Gottes, oder greift er durch Corona in den Weltenlauf ein, oder was ist das?
Ich glaube es ist ein Fehler, Gott auf die „Corona- Ebene“ herunter zu holen. Vergleichen wir diese Situation mit den fürchterlichen Kriegen, dann wissen wir, dass Nationalismus, Größenwahn, Rassenhass und Gier, das heißt eigentlich Gottesverachtung die eigentliche Ursache für die Kriege 1914-18 und 1939-45 waren. Auch wenn auf den Koppeln, der Uniformen, die Worte „Gott mit uns“ gelesen werden konnte, hatten dieses mit dem Heiland absolut nichts zu tun. -Im Gegenteil!
Im unmenschlichen Krieg sollte sich der Soldat vielleicht noch daran erinnern können, dass es da noch etwas anderes gibt, an das er sich klammern sollte, wo er angesichts der Grausamkeiten noch Hoffnung finden konnte, nämlich an Gott. Der einfache Soldat, der getötete oder verletzte Zivilist war Opfer, oft Täter und Opfer zugleich, letztlich machtlos dem Übel und dem Verderben ausgesetzt.
Vergleichen wir das mit der jetzigen Situation, dann ergeben sich für mich einige Parallelen und die sich stellenden Fragen sind die gleichen.
Woher das Corona-Virus stammt und seine Ursache hat wissen wir nicht, als einzelner bin ich dem Übel in gewisser Weise machtlos ausgesetzt. Ich versuche mich zu schützen, aber wenn mich die Krankheit trotzdem trifft, kann ich sogar hieran sterben. Ich habe keine Antwort warum uns die Pandemie jetzt trifft. Aber ich weiß, dass wir als Gesellschaft mit Wissen, Solidarität und Zusammenstehen diese Pandemie erfolgreich bekämpfen können. Dabei kommt es auch auf mein Mittun und meine positive Einstellung an. Ich weiß gerade auch als Franziskaner, dass ich in mir den unsagbaren Schatz des Gebetes und des Gottvertrauens trage. Da ist in mir ein Licht, eine Hoffnung, an die ich mich nicht nur klammern, sondern auch ausstrahlen kann. Es gibt in diesem Leben nicht auf alle Fragen eine Antwort. Das Leben ist nicht immer gerade, nicht immer einfach, nicht ohne Brüche und Umwege. Aber es gibt immer Hoffnung, immer die Möglichkeit, Liebe zeigen zu können und Gott und die Gottesmutter in sich spüren zu können!
Ich weiß das, deshalb schreibe ich hier diese Zeilen. In diesem Sinne wünsche Ich allen Mitgeschwistern im OFS eine gute Advents- und Weihnachtszeit!
Schottet Euch nicht ab, sondern bleibt im Leben!
Pace e bene Thomas Hilgemann OFS (Regionalbildungsbeauftragter)
Jubiläen und langjährige Mitgliedschaft für 2021:
10 Jahre: Konrad Meser, Michael Reißmann, Marc Mattulat aus Berlin
20 Jahre: Christel und Hans- Martin Tolkmitt- Lorenz, aus Leipzig
25 Jahre: Ingeborg Zengerling aus Schmalkalden, Waltraut Richter aus Geising,
Johannes Hintzen aus Freital,
35 Jahre: Ingeborg Gorda aus Halle- Saale,
40 Jahre: Joachim Erbe aus Finsterwalde, Manuela Heimann aus Görlitz,
69 Jahre: Maria Röhrich aus Wernigerode,
73 Jahre: Maria- Theresia Rodig aus Berlin,
Wir gratulieren Euch allen für Eure lange Mitgliedschaft und danke für Euer Mitwirken.
In diesem Jahr gedenken wir unseren Verstorbenen:
Am 31. März 2020 verschied unser Mitbruder Kurt Simon aus Leipzig.
Am 07.November 2020 wurde unsere Mitschwester Berta Abraham aus Bad- Doberan von unserem Herrn heimgerufen.
Ganz unerwartet verstarb unser erst am 04. Oktober in unsere Reihen aufgenommene Mitbruder, Ullrich Pfau aus Schwielowsee OT Geltow im Alter von 57 Jahren.
Gedenken wir ihrer in Stille!
Der Herr schenke ihnen die ewige Ruhe und lasse sein Licht leuchten über ihnen.
Veranstaltungen:
Berlin: Das Monatskapitel findet am 1. Sonntag im Monat mit der hl. Messe ab 10:30 Uhr im Franziskanerkloster Pankow in der Wollankstraße 19, 13187 Berlin statt. Gäste sind herzlich willkommen! Kontakt: Konrad Meser Tel. 0170 – 9004995
Dresden: Das Monatskapitel findet jeweils am Schillingplatz 17; 01159 Dresden im Antoniuszimmer des Pfarrhauses nach der 10:30 Uhr- Messe statt. Zu erfragen unter:
Tel: 0351- 4164664
Halle: Die monatlichen Zusammenkünfte finden um 14:30 in der Lauchstädter Str.14b; 06110 Halle/ Saale statt. Die Termine wie folgt: Zu erfragen bei Fr. Gabriele Drexler; Tel.: 0345- 1220156
Mecklenburg- Waren- Müritz: Herzliche Einladung: Die Zusammenkünfte werden im Franziskanerkloster in der Kietzstraße 4; 17192 Waren (Müritz) am 2. Sonntag im Monat stattfinden. Sie beginnen mit der Hl. Messe um 10.30 Uhr, es folgt ein Mittagessen und der thematische Austausch im Saal und schließt mit der gemeinsamen Vesper.
Nähere Informationen bei: Thomas Hilgemann OFS erreichbar unter: Thomas.Hilgemann@statistik-mv.de
Die Zusammenkünfte der Gemeinschaft der philippinischen Geschwister in der Gemeinde Heilig Geist (Bayernallee 28, 14052 Berlin), finden wegen der beruflichen Tätigkeiten der Geschwister nur zu bestimmten Zeiten statt. Zu erfragen unter der Telefonnummer: Bei Frau Rizza Lindner Tel.: 0331- 2015794
Impressum:
Herausgeber: Ordo Franciscanus Saecularis (OFS) Region Ost
Kontaktadresse: Ordo Franciscanus Saecularis c/o Franziskanerkloster Berlin Pankow, Wollankstraße 19, 13187 Berlin
E-Mail: michaelreissmann56@googlemail.com
Bankverbindung: Ordo Franciscanus Saecularis (OFS) Deutschland e.V.:
Pax- Bank: IBAN: DE19370601936020074017 BIC: GENODED1PAX
Für Spenden kann ein Spendenbeleg für das Finanzamt ausgestellt werden
Hier gehts zum DOWNLOAD des Briefs.