Die aktuelle Ausgabe von Koinonia ist dem heiligen Josef gewidmet. Dabei geht es nicht um ihn als Schutzpatron der Kirche, sondern um seine Rolle als Vater und Ausbilder für Jesus. Was macht einen guten Vater und einen guten Ausbilder aus? Wie wird er dadurch zum „Schatten des Vaters“? Und wie können wir im OFS uns den heiligen Josef zum Vorbild nehmen? Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Beitrag.

DER HL. JOSEF, “SCHATTEN DES VATERS”

Einführung

Wir verbinden mit dem hl. Josef fast automatisch die Tugenden des Schweigens und der Arbeit, aber wahrscheinlich nicht so sehr unsere Vorstellungen von einem Ehemann und Vater. Dennoch ist er der Ehemann der allerseligsten Jungfrau Maria und der Vater Jesu. In diesem Jahr gedenkt die Kirche der Erhebung des hl. Josef zum Schutzpatron der ganzen Kirche durch Papst Pius IX. am 8. Dezember 1870. Aus diesem Anlass hat Papst Franziskus das Apostolische Schreiben Patris corde herausgegeben, um „die Liebe zu diesem großen Heiligen zu fördern und einen Anstoß zu geben, ihn um seine Fürsprache anzurufen und seine Tugenden und seine Tatkraft nachzuahmen“. Dies ist auch unser Wunsch, wenn wir diesen kurzen Artikel dem OFS, der YouFra und ihren geistlichen Assistenten weiterleiten. Es geht vor Allem um die folgenden drei Themen: Der Schatten des Vaters sein, die Berufung eines Vaters und der hl. Josef und die Ausbildung.

Der Schatten des Vaters sein

Das Wort „Vater“ kann bei verschiedenen Personen je nach Erfahrung unterschiedliche Gefühle hervorrufen. Der polnische Schriftsteller Jan Dobraczyński erzählt die Geschichte des hl. Josef in Form eines Romans mit dem Titel „Der Schatten des Vaters“. In diesem Roman wird der hl. Josef als Schatten des Vaters beschrieben. Obwohl noch nie jemand Gott gesehen hat (vgl. Joh 1,18), lehrt uns Jesus, ihn „Unser Vater“ zu nennen. Wir brauchen eine Person, zu der wir alle aufschauen und sagen können: „Das ist ein Vater!“ Weil Jesus Christus uns das volle Geheimnis des Menschen offenbart, nicht nur als Individuum, sondern auch als Beziehungswesen, offenbart er uns das Geheimnis eines Vaters im hl. Josef. In der platonischen Philosophie ist die materielle Welt der Schatten der realen Welt, die über dem Himmel und dem Geistigen liegt. Indem er den hl. Josef als „Schatten des Vaters“ präsentiert, weist Dobraczyski irgendwie auf den Schutzpatron der Universalkirche als ein Abbild des himmlischen Vaters auf Erden hin. Papst Franziskus stellt fest, dass “Jesus in allen vier Evangelien ‘der Sohn Josefs’ genannt wird”. Wir müssen bedenken, dass sich die jungfräuliche Empfängnis als ein inneres Geheimnis vollzog, so dass Josef nach außen gesehen in jeder Hinsicht sein Vater war. Er wurde u.a. als Stiefvater oder Nährvater bezeichnet. In Josef sind alle Dimensionen der Vaterschaft vereint. Am Ende finden alle, die „Väter“ genannt werden, in ihm ein herausragendes Vorbild, einen mächtigen spirituellen Führer und Fürsprecher.

Der Apostel Paulus erkennt Gott an als den „Vater, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde seinen Namen hat“ (Eph 3,15). Er impliziert, dass alle, die Väter sind, entweder von Natur aus, geistlich oder durch Adoption, einen gemeinsamen Anteil an der Vaterschaft dessen haben, der der Vater aller ist. Jede Vaterschaft weist daher auf Gott hin. Papst Franziskus führt weitergehend aus, dass „man zum Vater nicht einfach dadurch wird, dass man ein Kind in die Welt setzt, sondern dadurch, dass man sich verantwortungsvoll um es kümmert“. Daher gilt: „Jedes Mal, wenn jemand die Verantwortung für das Leben eines anderen übernimmt, übt er ihm gegenüber in einem gewissem Sinne Vaterschaft aus“. Dies kann geschehen, wenn sich das Baby noch im Mutterleib befindet oder nach der Geburt. In beiden Fällen gilt: „Jedes Mal, wenn jemand die Verantwortung für das Leben eines anderen übernimmt, übt er ihm gegenüber in einem gewissem Sinne Vaterschaft aus“.

Jedes Kind trägt ein Geheimnis in sich, etwas noch nie Dagewesenes, das nur mit Hilfe eines Vaters zur Entfaltung gebracht werden kann, der seine Freiheit respektiert“.Im Buch der Makkabäer musste eine Mutter die Hinrichtung ihrer sieben Söhne miterleben, weil sie kein Schweinefleisch essen wollten, um dem Gesetz Gottes treu zu bleiben. Sie sagt zu ihnen: „Ich weiß nicht, wie ihr in meinem Schoß entstanden seid, noch habe ich euch Atem und Leben geschenkt; auch habe ich keinen von euch aus den Grundstoffen zusammengefügt.“ (2 Makk 7,22) Kahlil Gibran sagt: „Eure Kinder treten zwar durch euch in die Welt, aber nicht aus euch“. Obwohl der Fortschritt von Wissenschaft und Technik heute bestimmmte biologische Prozesse von der Empfängnis bis zur Geburt mit faszinierenden Details erklären kann, bleibt jedes Kind einzigartig und selbst für diejenigen, die aktiv an seiner Empfängnis beteiligt sind, ein Mysterium. Niemand wählt sein oder ihr Geschlecht, noch wählen die Eltern das Geschlecht ihrer Kinder. Manche Kinder werden mit Behinderungen geboren, andere mit Deformationen. Andere werden mit Krankheiten geboren und andere gesund. Eltern, die ein Kind so akzeptieren, wie es kommt, sind wahrhaftig der Schatten des Vaters von allen. Allerdings passt das Schattenbild besser zur Vaterfigur, denn die Beziehung eines Kindes zum Vater ist nicht so unmittelbar wie die zur Mutter.

Die Berufung eines Vaters

Als Vater wird man nicht geboren, Vater wird man.” Sie werden es, wenn sie den Ruf annehmen und die Verantwortung für ein Kind übernehmen. Für den hl. Josef war der entscheidende Moment, den Ruf anzunehmen, Maria zur Frau zu nehmen und dem Kind, das sie durch die Kraft des Heiligen Geistes empfing, den vorgesehenen Namen zu geben (vgl. Mt 1,18-21).

Unsere Welt, aber “auch die Kirche von heute braucht Väter“, sagt Papst Franziskus. Der Grund, warum sich unsere Welt in einer Art Vaterschaftskrise befindet, hängt höchstwahrscheinlich mit der religiösen Krise unserer Zeit zusammen. Roberta Vinerba hat diese Krise in einem Buch beschrieben, das den Titel trägt Fare I padre essere figli. Wie ein Schatten keine eigene Existenz hat, sondern immer ein Schatten von etwas ist, so sind es auch Väter. Sie verlieren ihre eigentliche Daseinsberechtigung in dem Moment, in dem sie die Verbindung zu Gott verlieren.

Der heilige Josef offenbart uns etwas von der Demut Jesu Christi, der Gott gleich war, aber nicht daran festhielt, Gott gleich zu sein. “Er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.” (Phil 2,6-7). Durch die jungfräuliche Empfängnis machte sich Jesus selbst zum Bettler der Mutterschaft Marias und der Vaterschaft Josefs. Sowohl die jungfräuliche Mutter als auch der keusche Vater waren frei, dieses Kind anzunehmen oder ihm ihre Liebe und ihren Schutz zu verweigern. Durch seine jungfräuliche Empfängnis wurde Jesus der Ärmste unter den Armen, ein Kind, das keinen Anspruch auf den Schutz beider Eltern hatte. Jesus wurde zum Repräsentanten all jener geborenen oder werdenden Kinder, die nach Annahme und Adoption schreien. Indem Josef ihn akzeptierte, wurde er zum Vorbild für alle Männer, die Kinder in ihr Leben aufnehmen und sie in ihrem Wachstum begleiten. Indem er ihn aufzog, beschützte, für Mutter und Kind sorgte und ihn erzog, wurde Josef zum Vorbild aller Väter, die sich für die Erziehung ihrer Kinder einsetzen.

Jeder Priester oder Bischof sollte wie der Apostel hinzufügen können: ‘In Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium gezeugt’“.Die Berufung zur Vaterschaft betrifft nicht nur die Menschheitsfamilie, sondern auch die geistliche Gemeinschaft. Jeder Priester, Bischof und Ausbilder sollte im hl. Josef ein Vorbild für seine Vaterberufung finden. Der heilige Franz von Assisi sagt: “Und wenn ich so große Weisheit hätte, wie Salomon sie gehabt hat, und fände armselige Priester dieser Welt – in den Pfarreien, wo sie weilen, will ich nicht gegen ihren Willen predigen. Und diese und alle anderen will ich achten, lieben und ehren wie meine Herren. Und ich will in ihnen die Sünde nicht beachten, weil ich den Sohn Gottes in ihnen unterscheide und sie meine Herren sind. Und deswegen tue ich das, weil ich leiblich von ihm, dem höchsten Sohn Gottes, in dieser Welt nichts sehe als seinen heiligsten Leib und sein heiligstes Blut, das sie selbst empfangen und sie allein den anderen darreichen.“ Mit anderen Worten, so wie der hl. Josef Jesus empfangen und der Welt vorgestellt hat, indem er ihm den Namen gab, durch den alle gerettet werden, so empfängt auch jeder Priester Jesus in der Demut der Heiligen Eucharistie und bietet ihn der Menschheit an. Priester sind gewissermaßen keusche Väter Jesu in der Eucharistie und daher ein Schatten des Vaters. Betrachten wir nun den heiligen Josef als Ausbilder.

Der hl. Josef und Bildung

Die Fruchtbarkeit der ehelichen Liebe beschränkt sich nicht darauf, Kinder zu zeugen; sie muß sich auch auf ihre sittliche Erziehung und ihre geistliche Bildung erstrecken.” In Nazareth “brachte Josef Jesus das Gehen bei und nahm ihn auf seine Arme”, so dass Jesus “an Josef Gottes Barmherzigkeit“ erlebte”. Dieses Bild passt gut für einen Ausbildungsverantwortlichen. Ausbildung ist in der Tat keine Indoktrination oder bloße Weitergabe von Informationen, sondern das An-der-Hand-Nehmen eines anderen, um ihn/sie zu lehren, den Weg des Evangeliums in einer franziskanischen Gemeinschaft zu gehen. Um ein Kind an die Hand zu nehmen, geht der Erwachsene normalerweise auf die Höhe des Kindes und geht im Tempo des Kindes. Dies ist die Haltung, die gute Pädagogen und Ausbilder einnehmen. Es ist die Haltung Jesu Christi in der Menschwerdung; er demütigte sich, die Menschheit an die Hand zu nehmen. Es wäre für Jesus viel einfacher gewesen, eine Reihe von Regeln zu schreiben oder auf andere Weise zu offenbaren, die die Menschheit zu ihrer Erlösung befolgen sollte. Aber er entschied sich, sich zu demütigen, um einer wie wir zu werden.

Vater zu sein bedeutet, das Kind an die Erfahrung des Lebens, an die Wirklichkeit heranzuführen.” Bildung ist keine Weitergabe abstrakter Theorien, sondern eine Einführung in das Leben und die Wirklichkeit. Aufgrund der COVID-19-Pandemie hat die präventive Maßnahme der sozialen Distanzierung eine Art psychologische Distanz zwischen Personen geschaffen, die persönliche Kontakte noch schwieriger macht. Einzelpersonen, Gemeinschaften oder sogar Nationen schließen sich in eine Art Ghetto der Angst und der Selbsterhaltung ein. Ich erinnere mich, dass sich ein Vater bei uns beschwerte, dass sein Sohn nicht mehr aus dem Haus gehen wollte. Die Hand des anderen zu nehmen bedeutet, ihn/sie zu berühren und zu halten, um ihm/ihr zu helfen, die Ängste und realen oder imaginären Hindernisse zu überwinden, denen wir begegnen, wenn wir unsere

Sicherheitszonen verlassen, um uns einer neuen Realität zu stellen. Dies vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Zugehörigkeit, das für die schrittweise Eingliederung der Neuankömmlinge in die Gemeinschaft notwendig ist. Das hat Josef mit Jesus getan. Dies ist, was die Ausbilder im Namen der Gemeinschaft tun sollen. Bildungsprogramme müssen diesem Zweck in einem persönlichen Bildungsweg entsprechen.

Jedes Mal, wenn jemand die Verantwortung für das Leben eines anderen übernimmt, übt er ihm gegenüber in einem gewissem Sinne Vaterschaft aus.” Gleiches gilt für diejenigen, die den Dienst übernehmen, andere auf ihrem Weg in eine Gemeinschaft zu begleiten. Wie der hl. Josef wissen die Ausbilder, dass ihnen die Betreuung von Personen anvertraut ist, die wahrscheinlich unendlich viel größer sind als die Ausbilder selbst. Dieses Bewusstsein lässt sie demütig bleiben, aber auch engagiert in dem Wissen, dass jeder Mensch einzigartig ist und Träger einer einzigartigen Mission.

Eine der Tugenden des Hl. Josef, die Papst Franziskus skizziert, ist die Annahme: “Josef nimmt Maria ohne irgendwelche Vorbedingungen an.” Damit nimmt er auch Jesus bedingungslos an. Die Ausbilder brauchen eine solche bedingungslose Annahme derer, die der Heilige Geist der Bruderschaft zuführt. Der Heilige Vater stellt fest: “Oft geschehen in unserem Leben Dinge, deren Bedeutung wir nicht verstehen. Unsere erste Reaktion ist oft die der Enttäuschung und des Widerstandes. Josef lässt seine Überlegungen beiseite, um dem Raum zu geben, was geschieht. Wie rätselhaft es ihm auch erscheinen mag, er nimmt es an, übernimmt Verantwortung dafür und versöhnt sich mit seiner eigenen Geschichte.” Andächtiges Schweigen und partizipatives Zuhören sind Ausdruck dieser Akzeptanz.

Ein Ausbilder begleitet andere im Wesentlichen auf ihrem Berufungsweg, indem er ihnen hilft, den Willen Gottes zu erkennen und in Freiheit, voll Engagement und Großherzigkeit auf den Ruf zu antworten. Paulus sprach die Christen von Galatien an als „meine Kinder, für die ich von Neuem Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt annimmt“ (Gal 4,19). Der Ausbilder ist jemand, der akzeptiert, diese Geburtsschmerzen zu tragen, damit Christus in einem anderen vollständig Gestalt annehmen kann – genau, wie es Josef auf sich genommen hat, Jesus in seine Sendung einzuführen. Begleiten heißt „Räume schaffen, die Verantwortung, Vertrauen und Transparenz in allen Bereichen ermöglichen“. Im Vordergrund steht, dass dem anderen geholfen wird, in der Freiheit zu wachsen und die Einzigartigkeit jedes Menschen zu respektieren. Der hl. Josef, der Jesus „mit väterlichem Herzen“ liebt und ihn auf seinem Weg zur Reife begleitete, erleuchtet uns in diesem Dienst.

wenn er sich ‘nutzlos’ gemacht hat, wenn er sieht, dass das Kind selbständig wird und allein auf den Pfaden des Lebens geht”. Mit anderen Worten, der Schatten des Vaters muss verschwinden, wenn diejenigen, die sie begleiten, im Leben reifen. Wir können die Worte des Heiligen Vater so verstehen, dass „ein Ausbilder erst dann sein Ausbildersein ganz lebt, wenn er/sie sich ‚nutzlos‘ macht, wenn er/sie sieht, dass diejenigen, die sie ausgebildet haben, selbständig geworden sind und allein auf den Pfaden des OFS gehen können“. Solche Ausbilder sind frei von einem besitzergreifenden Geist, der nach den Worten des Hl. Vaters das Gegenteil von Keuschheit ist. Wenn die “Neuen” im Orden Fortschritte machen, werden ihre Ausbilder „nutzlos“ oder beginnen sogar, von denen zu lernen, die sie ausgebildet haben. Sie können sich das zu eigen machen, was der hl. Franziskus kurz vor seinem Tod zu den Brüdern sagte: „Ich habe das Meine getan, was euer ist, moge euch Christus lehren!“

Abschluss

Der geistliche Weg, den Josef für uns und insbesondere für unsere Väter und Ausbilder vorzeichnet, “ist nicht ein Weg, der erklärt, sondern ein Weg, der annimmt. Josef akzeptierte, der Schatten des Vaters zu werden, damit der Sohn Gottes Menschensohn werden konnte. In dem oben erwähnten Roman von Dobraczyński legt der Autor der Jungfrau Maria die Bestätigung auf die Lippen, dass wir alle berufen sind, in gewisser Weise „Schatten des Vaters“ zu sein. Obwohl jede Vaterschaft im Himmel und auf Erden ihren Namen von Gott hat (vgl. Eph 3,14), ist der hl. Josef das Vorbild der Berufung für jeden Vater an – egal ob auf biologischer, adoptiver oder spiritueller Ebene. Da die Weltkirche zum hl Josef als Patron aufschaut, lädt uns Papst Franziskus ein, in ihm das Vorbild für jeden Christen zu finden. Väter und Ausbilder können in ihm Vorbild, Wegweiser und Fürsprecher für ihre spezifische Berufung und Sendung finden. Die Worte Jesu gelten besonders für den hl. Josef, wenn er sagt: „An ihren Früchten also werdet ihr sie erkennen.“ (Mt 7,20) Obwohl wir den hl. Josef dafür ehren, dass er der Ehemann der allerseligsten Jungfrau Maria und Vater Jesu ist, sagt Jesus auch über ihn: „Ja, selig sind vielmehr, die das Wort Gottes hören und es befolgen“ (Lk 11,28).

Schließen wir mit dem Gebet des Heiligen Vaters am Ende seines Apostolischen Schreibens:

Sei gegrüßt, du Beschützer des Erlösers
und Bräutigam der Jungfrau Maria.
Dir hat Gott seinen Sohn anvertraut,
auf dich setzte Maria ihr Vertrauen,
bei dir ist Christus zum Mann herangewachsen.

O heiliger Josef,
erweise dich auch uns als Vater,
und führe uns auf unserem Lebensweg.
Erwirke uns Gnade, Barmherzigkeit und Mut,
und beschütze uns vor allem Bösen.
Amen.

NEUIGKEITEN

Gedenkfeier 800 Jahre “Memoriale Propositi” (1221-2021)

Am Samstag, den 22. Mai, fand in der Basilika der Hl. Cosmas und Damian in der Via dei Fori Imperiali, dem Sitz der TOR-Generalkurie, eine Gedenkfeier statt zu 800 Jahre ”Memoriale propositi”, der ersten Regel für den Dritten Orden des Heiligen Franziskus. An der Feier nahmen Vertreter des Regulierten Dritten Ordens (TOR) und des OFS sowie einige geladene Gäste teil, aufgrund der Pandemie-Einschränkungen aber nur in begrenzter Zahl. Besonders hervorzuheben ist die Anwesenheit von Kardinal Mario Grech, dem Generalsekretär der Bischofssynode, der zu Beginn ein Grußwort sprach. Fr. Amando Trujillo Cano, Generalminister des TOR, moderierte diese Feier. Auf dem Programm standen vier Reden zum Memoriale sowie zwei Gebetszeiten am Anfang und am Ende und weitere besondere Grußworte. Der OFS-Generalminister wurde durch Isabelle di Paola OFS, die Generalsekretärin, vertreten. Der Generalminister der Franziskaner-Minoriten, Fr. Carlos Trovarelli, sandte einen Gruß, der allen übermittelt wurde Die Generalassistenten Pedro Zitha OFM und Francis Bongajum Dor OFMCap vertraten die Generalminister ihrer jeweiligen Orden. Die Feier endete mit einer leichten Erfrischung im Innenhof der Basilika. Zur Erinnerung erhielten die Teilnehmer einen Band des letzten Buches von Lino Temperini über die Geschichte der Memoriale propositi und einige Souvenirs.

Niederlande – Nationales Wahlkapitel

Das Nationale Wahlkapitel des OFS der Niederlande fand vom 11. bis 13. Juni in Nieuwkuñk statt. Das Kapitel wurde von Ana Fruk OFS geleitet, die dazu von Generalminister Tibor Kauser OFS delgiert war. Im Auftrag der CAS war Br. Wim Pot OFM anwesend. Am Kapitel nahmen 15 Kapitulare, 1 Ordensmann und 8 Beobachter teil. Am 13. Juni wurden die neuen Mitglieder des Nationalvorstandes gewählt: Theo Reuling OFS wurde als Nationalminister wiedergewählt und Michel Versteegh OFS als Internationaler Vertreter. Das Kapitel wurde durchgehend in einer geschwisterlichen Atmosphäre gefeiert.

Guatemala – Nationales Wahlkapitel

Vom 12. bis 14. Juni feierte die Nationale Bruderschaft von Guatemala ihr Wahlkapitel in Jalada. Den Vorsitz führte Isabel Líma Perez als Delegatin von Generalminister Tibor Kauser in Anwesenheit von Br. Gerardo Moore OFM als Delegat-der Konferenz der Generalassistenten (CAS). Das Kapitel hatte das Thema: „800 Jahre franziskanisches Leben aus dem Herzen unserer Spiritualität“. 59 Kapitulare nahmen teil, außerdem 2 Beobachter. Der Bischof der Diözese Jacapa, Mons Benedicto Moscos Miranda, stand der Eröffnungsmesse vor. Mariano Rodríguez wurde zum Nationalminister und Internationalem Vertreter gewählt, Felipe Vasquez Zanchez zum stellvertretenden Minister und zum stellvertretenden Internationalen Vertreter und José Luis Tzirin Zapeta zum Bildungsverantwortlichen.

Italien – Nationales Wahlkapitel

Die nationale Gemeinschaft des OFS von Italien hielt vom 1. bis 4. Juli das Wahlkapitel in Assisi ab. Alle 46 zum Kapitel einberufenen Kapitulare waren anwesend. Dazu kamen noch einige Beobachter, alle 4 geistlichen Assistenten und einige Gäste. Den Vorsitz führte Tibor Kauser, OFS-Generalminister, begleitet von Generalassistent Fr. Francis Bongajum Dor OFMCap. Da sich das Kapitel aufgrund der Corona-Virus-Pandemie um über ein Jahr verzögert hatte, kamen die Teilnehmer mit Eifer und sichtbarer Freude. Nach der allgemeinen Einführung und anderen vorbereitenden Aufgaben wurde der Nachmittag des Freitags, 2. Juli, mit Gebet, Beichtgelegenheit und der Messfeier im Heiligtum der Beraubung in Assisi verbracht. Die Wahlen fanden am Nachmittag des 3. Juli statt. Luca Piras wurde als Nachfolger von Paola Braggion zum Nationalminister gewählt. Er ist gemäß den nationalen Statuten auch als internationaler Vertreter tätig. Tibor Kauser bestätigte am Ende der Wahlen den neen Vorstand und setzte ihn in sein Amt ein. Die Abschlussmesse zelebrierte Fr. Francis Dor in Konzelebration u.a. mit den vier Nationalassistenten. Das Kapitel war in jeder Hinsicht gut vorbereitet und lebte von einer Atmosphäre des Gebets, der Gelassenheit und der geschwisterlichen Freude.

Übersetzung: Georg Scholles

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