Ein Wort des Heiligen Franziskus
Im Namen des Herrn!
Alle Brüder, die als Minister und Diener der anderen Brüder eingesetzt werden, sollen die Brüder auf die Provinzen und Orte verteilen, in denen sie sein sollen: Und sie sollen die Brüder oft aufsuchen und geistlich ermahnen und bestärken. Und alle meine anderen gebenedeiten Brüder sollen ihnen sorgfältig gehorchen in den Dingen, die das Heil der Seele angehen und unserem Leben nicht zuwider sind.
Und sie sollen sich untereinander so benehmen, wie der Herr sagt: „Alles, was ihr wünscht, dass es euch die Menschen tun, das tut auch ihr ihnen“ (Mt 7,12); ferner: „Was du nicht willst, dass es dir geschehe, das tu auch keinem anderen an“ (Tob 4,16)
Und die Minister und Diener sollen sich zu Herzen nehmen, was der Herr sagt: „Ich bin nicht gekommen, bedient zu werden, sondern zu dienen“ (Mt 20,28), und dass ihnen die Sorge für die Seelen der Brüder anvertraut ist. Und sollte einer von diesen durch ihre Schuld und ihr schlechtes Beispiel verlorengehen, so werden sie am Tage des Gerichtes Rechenschaft ablegen müssen (vgl. MT 12,36) vor dem Herrn Jesus Christus.
So beschreibt Franziskus in Kap. 4 seiner nicht bullierten Regel das Verhältnis von den Ministern und den anderen Brüdern zueinander.
Natürlich können wir diese Anweisung nicht 1:1 übernehmen, aber sie kann uns ein Anhaltspunkt sein für unser Miteinander. Heruntergebrochen auf den OFS ist in unserer Regel in Art. 31.2 beschrieben:
Vorsteher oder Vorstandsmitglied zu sein ist ein geschwisterlicher Dienst. Es ist eine Verpflichtung, sich verfügbar und verantwortlich gegenüber jeder Schwester und jedem Bruder der Gemeinschaft zu fühlen, damit sich jeder gemäß der eigenen Berufung entfalte und jede Gemeinschaft dadurch eine wirklich kirchliche und franziskanische Gemeinschaft sein kann, die sich aktiv in die Gesellschaft und in die Kirche einbringt.
Es ist mir wichtig, die Anweisung des Heiligen Franziskus und den Artikel unserer Regel voranzustellen, denn in diesem Herbst gab es…..
Wahlen – Wahlen – Wahlen
Nicht nur die Bundesregierung wurde neu gewählt, nein auch in drei unserer sechs Regionen fanden in diesem Herbst schon Wahlen statt. P. Hermann-Josef und ich haben also eine regelrechte Wahltournee gemacht.
Unsere erste Station war dabei Düsseldorf, wo die Wahlen der Region Nordwest stattfanden. Diese mussten vor 1 ½ Jahren abgesagt werden, weil nicht genügend Wahlberechtigte teilnehmen
konnten. Damals hatte sich Antje Sonn dankenswerterweise bereit erklärt, die kommissarische Leitung zu übernehmen. Sie hat trotz Corona in dieser Zeit Kontakte aufgenommen zu Mitgliedern und lokalen Gemeinschaften, so dass die Wahl am 28. August ordnungsgemäß stattfinden konnte.
Antje wurde dann auch in das Amt der Regionalvorsteherin gewählt. Ihre Stellvertreterin ist Silvia Lorenz, Schriftführerin Monika Lerch und Kassenwart ihr Mann Alois. Für das Amt des Bildungsbeauftragten stand dann auch wieder Silvia Lorenz zur Verfügung.
Zweite Station war das Kloster Armstorf. Hier fanden die Wahlen der Region Bayern statt. Bayern ist bekanntlich nicht nur die größte Region, sondern auch die mit den ältesten Mitgliedern. Wir haben in diesem Jahr aber jüngere Delegierte erlebt, die in Aufbruchstimmung waren.
Auch hier fand die Wahl in entspannter Atmosphäre statt. Nach drei guten Jahren, die Joachim Kracht per Powerpoint präsentierte, wurde er in seinem Amt bestätigt.
So ist er der alte und neue Regionalvorsteher.
Stellvertreterin wurde Ruth Leipolz, Schriftführerin Marlis Michel, Kassenwart Lothar Roscher. Zur Bildungsbeauftragten wurde erneut Pia Kracht gewählt.
Gleich zwei Kandidaten waren bereit, Verantwortung in der Region zu übernehmen: Markus Tebbert und Udo Raubuch. Beide wurden sie gewählt: Markus zum Vorsteher und Udo zum Stellvertreter. Schriftführerin wurde Monika Köhler, die auch den Bildungsauftrag erhielt. Kassenwart ist Dennis Neuser, der so dem Vorstand erhalten bleibt. Die Delegierten entschieden sich dafür, Markus Tebbert auch zum Jugendbeauftragten zu wählen.
Und dann noch das Nationalwahlkapitel
Im Exerzitienhaus in Hofheim waren am 9. Oktober 23 Delegierte aufgefordert einen neuen Nationalvorstand zu wählen. In entspannter Atmosphäre wurden zunächst die Rechenschaftsberichte vorgetragen. Nach der Aussprache wurde dann der bestehende Vorstand entlastet und Vorschläge für neue Kandidaten gemacht. Zur Wahlleitung waren Ana Fruk aus Kroatien für den internationalen Vorstand und Br. Alfred, einer der vier Generalassistenten aus Rom gekommen. Die Beiden hatten in den Tagen vorher auch schon die pastorale und geschwisterliche Visitation durchgeführt.
Nach der Mittagspause wurde dann gewählt. Es gab verschiedene Vorschläge und einige der genannten Geschwister waren bereit ein Amt zu übernehmen, so dass den Delegierten bei einigen Ämtern verschiedene Kandidaten zur Auswahl standen. Durch Anas umsichtige Leitung und die Disziplin der Anwesenden stand bis zum Abendbrot das Endergebnis fest.
Nationalvorsteherin: Ursula Clemm aus der Region Mitte
Stellvertreter: Thomas Hilgemann aus der Region Ost
Schriftführer: Klaus Schmidhuber aus der Region Bayern
Kassenwart: Ulli Clemm aus der Region Mitte
Bildungsbeauftragter: Roland Zagermann aus der Region Ost
Intern. Vertreter: Matthias Petzold aus der Region Mitte
Beauftragte für Familie und Jugend: Edelgard Gardt aus der Region Mitte
Neues von der OFS-Gemeinschaft in Neviges
Zum Januar 2010 haben die Franziskaner Neviges verlassen. Die lokale OFS-Gemeinschaft hatte aber beschlossen, sich weiterhin zu versammeln; Bruder Peter Fobes blieb ihr Assistent. Weil er ins nicht weit entfernte Dorsten versetzt wurde, konnte er diese Aufgabe wahrnehmen. So bleibt durch den OFS, aber genauso auch durch eine Vivere-Gruppe, die franziskanische Tradition in Neviges lebendig.
Wegen der Corona-Krise konnten die Versammlungen aber nicht regelmäßig stattfinden. Nach einer Pause – seit Oktober vergangenen Jahres – fand am 19. Juni 2021 wieder das erste Treffen statt, bei dem drei Personen in die Gemeinschaft aufgenommen wurden. Die schlichte Aufnahmefeier fand in der ehemaligen, über 300 Jahre alten Nevigeser Franziskanerkirche statt.
Im vergangenen Jahr trat in Neviges eine Kommunität der „Gemeinschaft des hl. Martin“ die Nachfolge der Franziskaner an. Der Vorstand des örtlichen OFS traf sich am 26. Juni mit Wallfahrtsleiter und Pfarrer Abbé Thomas Diradourian. Er stellte sich und seine Gemeinschaft vor, und der OFS hatte die Gelegenheit, sich ihm bekannt zu machen. Abbé Thomas zeigte sich erfreut über das Wirken der OFS-Gemeinschaft in Neviges und sagte, er werde ihr gerne die alte Franziskanerkirche und einen Raum des Klosters für die Versammlungen zur Verfügung stellen. Er betonte: „Ihr seid hier zuhause“ und verschwieg auch nicht, dass er sich – obwohl seine Gemeinschaft benediktinisch ausgerichtet ist – dem hl. Franziskus verbunden fühlt.
Br. Peter Fobes ofm, Dorsten
Der OFS als Erbe
Im Februar dieses Jahres erhielt ich Post vom Amtsgericht in Donaueschingen. Ein OFS-Mitglied Veronika Hornung aus Freiburg sei verstorben und habe den OFS in ihrem Testament mit bedacht. Es ist selten geworden, dass Mitglieder den OFS in ihrem Testament bedenken, aber es kommt noch vor. Ich nahm Kontakt zu den Neffen der Dame auf, die mir als Haupterben genannt waren. Bis von den Banken und allen anderen Beteiligten zusammengetragen ist, was zur Nettosumme der Erbschaft gehört dauert es eine Weile. Schließlich ging mir eine detaillierte Aufstellung zu.
Über € 8.000 sind auf dem Nationalkonto eingegangen. Wir danken Veronika Hornung ganz herzlich für diese Zuwendung und nehmen sie in unser Gebet. Sie möge ruhen in Frieden.
Herzlichen Dank auch an die Herren Neffen für die reibungslose Abwicklung – alles Gute, Gottes Segen.
Noch eines Verstorbenen wollen wir gedenken: P. Lorenz
Wie wir im Totenbrief lesen, war er über lange Zeit an verschieden Orten um den OFS bemüht. Einige Schwestern und Brüder werden sich daher lebhaft an P. Lorenz erinnern. Wir danken ihm ganz herzlich für seine Begleitung als Assistent in den verschiedenen lokalen Gemeinschaften und auf regionaler Ebene. Wir schließen ihn in unser Gebet ein.
Zusammenkünfte sind wieder möglich
Zum Glück werden ja die Coronabeschränkungen soweit zurückgefahren, dass sich die Gemeinschaften wieder treffen können. Trotzdem bleiben die Online-Angebote weiter bestehen, da sie die Möglichkeit bieten, sich mit Geschwistern und Interessierten über größer Entfernung zu begegnen. Wer teilnehmen möchte kann sich gern melden:
Für die Online-Gruppe bei ursula.clemm@ofs.de,
für den Online-Stammtisch bei ruth.leipolz@ofs.de
für die Online-Komplet bei g.fleckenstein@web.de
Um regelmäßig Informationen per E-Mail als Newsletter geschickt zu bekommen könnt ihr Euch auf der ofs.de – unserer Homepage anmelden.
Mit den elektronischen Medien soll niemand ausgeschlossen werden. Sie bieten nur zum Bestehenden zusätzliche Möglichkeiten. Deshalb bitte ich, Informationen an Geschwister ohne Internetzugang in Euren Gemeinschaften z. B. bei den Treffen weiterzugeben. Gerne könnt Ihr mir Postadressen von diesen Geschwistern weiterleiten, damit ich die Schnelle Botin dorthin senden kann.
Weiter geplante Termine:
vom 11. – 13. Februar 2022 soll das Nationalkapitel im Kloster Oberzell stattfinden
vom 4. – 6. November im Montanahaus in Bamberg
Redaktion: Ursula Clemm ursula.clemm@ofs.de
Hier gibt es die schnelle Botin als DOWNLOAD