Das TAU ist das Erkennungszeichen franziskanisch Inspirierter. Der letzte Buchstabe des hebräischen Alphabets erinnert Franziskus an Ezechiel – und damit an Gottes Gegenwart in der Geschichte seines Volkes. Es ist Zeichen des Lebens, das stärker sein wird als jede Gefahr. Die Zuwendung Gottes findet in Jesus den radikalsten Ausdruck einer Liebe, die selbst am Kreuz noch trägt. Als Kreuzzeichen wird das T in der alten Kirche bei der Taufe jedem Menschen eingeprägt, damit der eigene Lebensweg sicher ans Ziel und in die Vollendung finde. Mehrere Zeugnisse sagen, dass Franz das T öfter verwendete: Er zeichnete es auf Mauern, in seine Briefe und mit der Kutte auch auf sich selbst. Für Franziskus wird das TAU zum Segenswunsch an alle. Und wer heute das Zeichen in Olivenholz erhält, trage Friedens- und Segenswünsche in die Welt.
Die in Assisi verkauften TAU haben in der Schnur oder im Lederband analog zu den Stricken der Brüder drei Knoten. Diese stehen für die Evangelischen Räte – die in den Ordensgelübden traditionell „Armut, Gehorsam und Jungfräulichkeit“ heissen. Assisireisende fragen deshalb, ob sie die Knöpfe nicht besser lösen, wenn ihr Lebensentwurf nicht dem der Ordensleute entspreche. Anselm Grün und Andrea Schwarz haben Jesu Ratschläge in eine heutige Sprache übersetzt: Loslassen – Zulassen – Sich einlassen. Damit finden sie zu den ursprünglichen Grundhaltungen zurück, die jeder Lebensweise spezielle Freiheiten wünscht. Ob verheiratet oder Single, ob in Freundschaft oder Gemeinschaft, ob partnerschaftlich und als Eltern oder schwesterlich und brüderlich: Wer „Leben in Fülle“ sucht, tut gut daran, die dreifache Kunst zu lernen, die uns die Freiheit des Loslassens, die Kraft des Zulassens und die Offenheit des Sich-einlassens beibringt.
(Quelle: Tau-Team)