Liebe OFS Geschwister in ganz Europa, und allen Ländern des Kontinentes!
Es gibt keine Worte, die sagen könnten, wie sehr Gott mit uns leidet wegen des Krieges in der Ukraine, und Russland und an allen Orten, an denen Menschen sich Gewalt antun. Alle Menschen in allen Ländern der Welt wollen gut leben können. Es ist nach meiner Meinung nicht nur ein Krieg zwischen zwei Ländern sondern schon lange zwischen reichen und armen Menschen. Das ist nicht neu. Ausbeutung, Sklaverei und Gewalt gegen schwächere Menschen gibt es seit Kain und Abel – seit Beginn der Menschheit.
Ich weine, weil die Botschaft von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes noch genau so bekämpft wird wie damals, als Jesus sie in die Welt gebracht und mit seinem Tod und seiner Auferstehung besiegelt hat. Sein Geist durchweht die Welt und erreicht Viele – aber die Gier und Habsucht wachsen auch – und das auch bei Menschen, die das Evangelium kennen und öffentlich in Kirchen ihren Glauben bekennen – bis hin zu Staatsmännern.
Mit Papst Franziskus ist uns eine große Stimme gegeben, die in der Welt gehört wird – und doch gibt es immer mehr Aggressionen.
Hier in Deutschland und sicher auch in allen Ländern, treffen sich viele Menschen zum Gebet. Auch wenn es vielleicht aussieht, als würde Gott es nicht hören, so ist er doch – genau wie bei Jesus am Kreuz – mit verletzt und im Leid gegenwärtig.
Durch unser Gebet können wir Werkzeug sein, um die Menschen in Not zu stärken und uns selbst vergewissern, dass wir nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.
Alle Christen und besonders wir vom OFS sind herausgefordert, im Frieden zu bleiben – auch wenn uns die Welt bedroht und Angst bereitet. Unsere Macht reicht nur bis zu unseren eigenen Hände und Gedanken!
Doch wenn jede und jeder bei sich den Frieden sucht und bewahrt, werden wir viele sein und am Weltfrieden mitwirken können. Darauf sollen wir achten in unseren Worten, Gedanken und Werken. Das bekennen wir in jeder Messe und das müssen wir in dieser Zeit der aggressiven Bildung von nationalen und regionalen Gruppen gut bedenken.
Sprechen wir möglichst überall Worte der Schlichtung, des Friedens und der vernünftigen und christlichen Argumente. Nur die LIEBE ist die Kraft, die für alle Menschen lebenswerte Bedingungen schaffen kann.
UBI CARITAS ET AMOR – Wo die Liebe ist, da ist Gott – so steht es im Johannesbrief 1 Johannes 4, denn Gott ist die Liebe.
Oder wie es Paulus sagt: es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe … trachtet nach der Liebe.
Was das bedeutet finden wir im Hohelied der Liebe 1 Kor 13. Wir hören es oft und freuen uns an dem wunderbaren Text – und doch ist es schwer, dies im Alltag zu leben.
Die Oligarchen dieser Zeit sind vergleichbar mit den Königen und Kaisern in früherer Zeit – sie sind in der Gefangenschaft des Mammon – des Geldes, der Gier und Machtsucht. Beten wir also auch für sie. Jesus hat am Kreuz gesagt: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!
Lehren wir unseren Kindern, dem Mammon zu widerstehen. Es ist so schwer, im Alltag darauf zu achten, dass wir nicht Mittäter werden, wenn wir konsumieren. Deshalb beten wir besonders für alle, die Gottes Liebe nicht kennenlernen dürfen, und für alle Menschen, die von den nazistischen und kriegerischen Aggressionen betroffen sind.
Für die Ausgebeuteten und Verletzten, für die Getöteten und deren Angehören.
Ganz nahe sind wir als franziskanische Christen mit Wort und Tat denen, die auf der Flucht sind, die neue Heimat suchen und die unser Gebet besonders brauchen.
Ob wir uns bei EUFRA in POLEN treffen können, oder an den PCs in jedem Land, das geben wir in Gottes Hand – und wie der Apostel Paulus sagt: Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe. Am höchsten steht die Liebe/Gott.
Pax et Bonum Edelgard Gardt – 26.02.2022
Den Brief gibt es hier als DOWNLOAD