Die Regionalwahl wird um ein Jahr verschoben. Das Nationalkapitel in Würzburg hat statt gefunden, ebenso wie die Ausstellung „Sonnengesang des Echnaton“. Die Franziskanische Gemeinschaft lädt zum Treffen im Mai ein und Gedanken zur Fastenzeit runden das informative und abwechslungsreiche Mitteilungsblatt der Region Ost ab.

Frohe und gesegnete Ostern!
Christus spricht:
„Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“
(aus der Offenbarung 1,18)
Die Losungen der Herrnhuter Brüdergemeine für das Jahr 2022

Liebe Schwestern und Brüder,
dieses Mitteilungsblatt kommt mit einer kleinen Verspätung.
Vom 01.-03.April 2022 fanden unsere Regionalvorstandswahlen im Franziskanerkloster in Berlin- Pankow statt.
Ich bin nun nicht mehr der Vorsteher der Region Ost im OFS- Deutschland. Neun Jahre habe ich versucht die Geschicke in der Region zu lenken. Ob es gelungen ist, mögen andere beurteilen. Ich möchte an dieser Stelle bei allen, die mir zur Seite standen, im besonderen Pater Ubald Hausdorf OFM als Regionalassistent, von Herzen danken.
Die Aufgaben für den neuen Vorstand werden anspruchsvoller, weil unsere Gemeinschaften keiner und die Geschwister älter werden, um die sich bemüht werden muss.
Die Aufnahmen und Versprechen in den vergangenen Jahren waren die großen Lichtblicke. Für mich heißt es, dass es in den Gemeinschaften weitergeht.
In dieser Ausgabe gibt es einen kleinen Bericht über die Wahlen und Gabriele Drexler OFS hat uns das Bild auf dem Deckblatt, einen Beitrag zum „Lobpreis der Schöpfung“ und das Bild am Ende ihres Beitrages bereitgestellt.
Ich, Michael Reißmann, verabschiede mich als Regionalvorsteher von Euch und wünsche Euch ein gesegnetes Osterfest.
-pace e bene- Michael Reißmann OFS

Hier eine wichtige Information:
Das Vorwort war schon fertig, als wir uns für diese Maßnahme entschieden haben. Deshalb ist da noch die Sprache von einer Wahl und einem Amtswechsel. Diese Entscheidung fiel am 08.03.2022.
Wir, die Schwestern und Brüder des Vorstandes der Region Ost sind der Meinung, dass wir in der jetzigen Situation, in der die Zahlen der Neuinfektionen mit Corona leider wieder ansteigen und mit dem Krieg in der Ukraine sowie, dass wir kaum eine Wahlbeteiligung und nicht genügend Kandidaten für die Besetzung der Ämter haben werden, die Wahl um ein Jahr verschieben sollten. Ich habe gestern mit den Vorständlern teils persönlich bei Rizza und Kai Lindner OFS und am Telefon gesprochen und alle haben mir diesen Vorschlag gemacht und auch ich bin dieser Meinung. Thomas Hilgemann OFS hatte schon in einer E- Mail an mich den Vorschlag gemacht.
Wir sind bereit, die Ämter für das eine Jahr kommissarisch weiterhin auszuüben. In dem telefonischen Gespräch haben wir die Wahl im nächsten Jahr im Mai/ Juni angedacht. In der Zeit könnte es Coronatechnisch sicherer sein. Ich habe mir von den Vertretern der einzelnen lokalen Gemeinschaften, das Einverständnis das Wahlkapitel zu verschieben, eingeholt. Ursula Clemm OFS ist über alles informiert.
Am 20.03.2022 wird eine Kassenprüfung der letzten drei Jahre vorgenommen. Dazu bringe ich die Bücher zu Dagmar Müller OFS und Roberto Schumann OFS (die gewählten Kassenprüfer) nach Dresden.
Im Namen der gesamten Region Ost wünsche ich Euch, dass Ihr alle gesund bleibt.
-Beten wir gemeinsam für die Menschen in der Ukraine, die Menschen die auf der Flucht sind und für ein Einlenken der Machthaber in Russland, dass der Krieg sofort eingestellt wird.-
Michael Reißmann

Das Nationalkapitel vom 11. bis 13. Februar 2022 in Kloster Oberzell
Geschrieben am 14.02.2022 von Thomas Hilgemann OFS

Liebe Geschwister im Glauben,
ich möchte Euch ganz kurz vom Nationalkapitel in Würzburg berichten. Es waren neben Pater Hermann-Josef OFM und Pater Siegbert OFMcap 20 Geschwister aus allen Regionen vertreten.
Die Stimmung war insgesamt positiv, obwohl meine Stimmung gedrückt ist. Die Kriegsgefahr und das Ansteigen von Verbraucherpreisen bedrückt und beunruhigt mich. Zudem kriselt es offensichtlich in der Kirche. Die Missbrauchskatastrophe und die Frage nach der Betonung der eigenen Geschlechtlichkeit, sowie die immerwährende Frage nach dem Zölibat waren zwar nicht Gegenstand des Kapitels, doch waren diese Themen Gesprächsstoff in den Pausen. Mit Schrecken habe ich vernommen, dass der jüngste Franziskaner im ersten Orden 37 Jahre alt ist. Die Zeiten der großen Konvente sind wohl vorbei. Auch unsere OFS Gemeinschaften sind nicht mehr so stark wie früher, obwohl einige Regionen von verstärkter Nachfrage und Interesse berichteten. Das fand ich wiederum ermutigend. Auch in der Abschlussmesse ging Pater Hermann-Josef auf diese Fragen ein. Wir dürfen uns nicht von den negativen Entwicklungen in der Kirche herunterzuziehen lassen, sondern wie Franz von Assisi die Kirche von innen stützen.
Gegenstand des von Ursula und Ulli Clemm sehr gut vorbereiteten Kapitels war, die Rede des Papstes, die er anlässlich des Treffens der internationalen OFS- Vertreter (Generalkapitel des CIOFS) in Rom gehalten hat. Wir haben die Rede noch einmal analysiert und in Kleingruppen „auseinandergenommen“. Gerade die Kleingruppenarbeit ist besonders wertvoll, denn man kommt hierin sehr schnell zu tiefen Glaubensgesprächen. Matthias Petzold hat uns einen ausführlichen und beeindruckenden Überblick, untermahlt mit Fotos, vom Generalkapitel und der Audienz beim Papst gegeben.
Weitere Themen war unsere finanzielle Lage, einige kleinere Änderungen im Nationalstatut und schließlich das Thema: „Familie“. Hier haben wir uns Gedanken gemacht, wie wir franziskanisch das Thema leben und befördern möchten. Das Kapitel hat einmal mehr gezeigt, dass so ein Wochenende schnell vorübergeht.
Schön sind die Geschwisterlichkeit und die Begegnung am Rande der Sachdiskussionen. Ich möchte einmal mehr ermutigen, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Ein großer und beständiger Teilnehmerkreis ermutigt auch den ersten Orden, am franziskanischen Wirken festzuhalten. Wir sind Schwestern und Brüder in der großen Familie der Franziskaner. Das zu leben und immer wieder zu erfahren ist gerade in diesen Krisenzeiten sehr wichtig.
In Bezug auf die Regionalvorstandwahlen im April müssen wir uns Gedanken machen, wie der Vorstand besetzt werden kann. Ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Vorstand wählen können. Michael wird bestimmt dazu noch einige Gespräche führen.

Betet für den Frieden
pace e bene Thomas Hilgemann OFS

Lobpreis der Schöpfung

Zum Jahreswechsel besuchte ich eine Ausstellung unter dem Thema “Sonnengesang des Echnaton“ im Roncalli-Haus des Bistums Magdeburg. Sie war ein Ausschnitt aus dem Kunst- und Kulturprojekt „Brand – Sanierung „. Die Künstlerin Simone Simon aus Weißenfels führte mit ihren ausgestellten Linolschnitten in das alte Ägypten im 14/13. Jahrhundert vor Christus. Viele der Linolschnitte bezogen sich auf Verse des Sonnengesanges des Echnaton. Im Jahr 1352 v.Chr. begann die Regierungszeit des 18- jährigen Echnaton, die sich über 17 Jahre erstreckte (18. Dynastie). Er war mit Nofretete vermählt. Zur Regierungszeit seines Vaters Amenophis III. wurden in Ägypten noch unzählige Götter verehrt. Echnaton ließ jedoch all diese Götterstatuen in seinem Herrschaftsgebiet vernichten und erhob Aton, den Gott der Sonnenscheibe zum einzigen Gott über alle Götter Ägyptens. Diese Bevorzugung des einen Gottes wird seitens der Ägyptologie als Hinweis gedeutet, dass der Pharao mit dem Monotheismus sympathisiert habe. Ihnen ist der Text eines einzigartigen Sonnengesanges überliefert, den Echnaton 1345 v.Chr. selbst verfasst haben soll. Sonne, Licht und Tagesbewußtsein bildeten für ihn ein zentrales geistiges Motiv. Die Sehnsucht nach Licht findet man in der Menschheitsgeschichte aller Kulturen bis in die heutige Zeit hinein. Hier ein paar Verse aus dem, in Amarna aufgefundenen Hieroglyphen, des Sonnengesanges in einer Übersetzung von Jan Assmann:
„Schön erscheinst du im Lichtland des Himmels, die belebende Sonne, Ursprung des Lebens“.
„Deine Strahlen, sie umfassen die Länder bis ans Ende deiner ganzen Schöpfung“.
„Wie zahlreich sind deine Werke, die dem Angesicht verborgen sind“.
„Du einer Gott, desgleichen nicht ist!“.
„Du hast die Erde erschaffen nach deinem Herzen, der du allein warst, mit Menschen, Herden, und jeglichem Wild“
Die Nachwelt ist über Echnaton gespalten. Die ihm nachfolgenden Menschen verurteilten ihn als Ketzerkönig; vernichteten alles, was mit ihm zu tun hatte. Sein Name wurde aus den Königslisten getilgt. Tutanchamun, Echnatons Schwiegersohn, führte den alten Amun-Kult wieder ein. Menschen aus späteren Epochen würdigten Echnaton jedoch als den, der den ersten Gedanken eines einzigen Gottes entwickelte.
Und noch etwas ist interessant, wenn man den psalmartigen Ton des Echnaton liest. Es finden sich erstaunliche Parallelen zum Psalm 104 des Alten Testamentes, der ein eintausend Jahre jüngerer Gebetstext ist. Möglich, dass der Verfasser des Psalms Teile des Gesanges von Echnaton einfließen ließ, oder ihn zumindest kannte.
Noch ein drittes Loblied auf die Schöpfung ist uns bekannt; der Sonnengesang des hl. Franziskus von 1225. Es ist anzunehmen, dass er den Psalm 104 gekannt hat.
Wenn auch Jahrtausende zwischen diesen drei Texten liegen, geht es bei allen um die Lobpreisung der Schöpfung. Jedoch gibt es gravierende Unterschiede im Grundanliegen zwischen den Texten. Im Psalm 104 und im Sonnengesang des Franziskus steht der lebendige Gott, der Schöpfer des Universums. Er wird, wie es bei Franziskus heißt: „Gelobt sei Gott von uns allen …“, gepriesen. Der Sonnengesang ist für ihn das große Danklied für Gottes Schöpfung.
In allen drei Lobliedern können wir uns fragen, in welchem Verhältnis der Mensch zur Schöpfung steht. Eines ist jedoch gewiss, Menschen sind als Teil der Schöpfung nur mit der Schöpfung (über)lebensfähig!
Die Frage nach dem Dialog zwischen Mensch und Natur ist aktueller denn je. Die Schöpfung ist uns geschenkt zur Nutzung und zur Freude an ihrer Schönheit. Sie ist uns nicht zur Ausbeutung gegeben.

Gabriele Drexler OFS- Halle- Saale

Freunde der Franziskanischen Gemeinschaft!
Liebe Brüder und Schwestern!
Hiermit laden wir Dich/Euch/Sie erneut recht herzlich zu unserem Treffen der Franziskanischen Gemeinschaft
am 14. Mai 2022 nach Finsterwalde ins katholische Gemeindehaus St. Bernhard Lichtenberg ein.
Referent ist: Pater Joachim Abtei Tholey (zurzeit in Wittichenau)
Wir halten uns an die dann geltenden Corona- Bestimmungen. Masken sind erforderlich und auch der Impfnachweis.
9.00 Uhr Ankommen/ Begrüßung/ Kennenlernen 9.30 Uhr Laudes
10.00 Uhr erster Vortrag
11.00 Uhr Pause und anschließend Gesprächsrunde
11.30 Uhr hl. Messe
12.30 Uhr Mittagessen
13 .3 0 Uhr nächste Runde – Vortrag / Gespräch
15.00 Uhr Kaffee
1530 Uhr Vespergebet
16.00 Uhr Beichtgelegenheit für uns und für die gesamte Gemeinde
Wir bitten um Rückmeldung/ Teilnehmeranmeldung zwecks Essensplanung bis zum 5. Mai 2022 unter der Nummer 03531/704008.
PS: Musikinstrumente können mitgebracht werden.

Rita und Joachim

Der Weg der Fastenzeit
In der Vergangenheit wurde immer sehr stark betont, dass die Fastenzeit die Zeit des Verzichtens sei – eine eher negative Betonung.
Ich mochte jedoch eine andere Betonung wagen und sagen: Die Fastenzeit ist der Weg zu mehr Lebensfreude.
Entscheidend dafür ist das große Ziel am Ende der vierzig Tage:
Die Fastenzeit ist der Weg zum Osterfest, der Weg zum großen Fest des Lebens. Dieses Fest ist Lebensfreude pur.
Ostern sagt uns:
Mein Leben hat ein großes Ziel
Mein Leben hat eine sichere Hoffnung. Mein Leben hat einen überragenden Sinn.
Und daher gilt:
Es geht nicht darum, meinem Leben mehr Tage zu geben, sondern es geht darum, meinen Tagen mehr Leben zu geben. Ostern feiern wir den Sieg des Lebens über den Tod.
Das gilt am Ende.
Das gilt aber auch schon jetzt, Tag für Tag. Jeder Tag kann ein Sieg über das Tödliche sein.
Tödlich ist all das, was mich von Gott und den Mitmenschen trennt. Tödlich ist meine Schuld, mein Unglaube, meine Resignation.
Je mehr ich dieses Tödliche besiege, desto mehr lebe ich auf. Mein Dasein wird lebendiger, glücklicher, österlicher
In diesem Sinne gilt·
Die Fastenzeit ist der Weg zu mehr Lebensfreude
P. Wilhelm Ruhe OFM. Aus „Bardeler Fastenmeditationen 2022“

Das Mitteilungsblatt inkl. Bilder gibt es hier als DOWNLOAD

Herausgeber: Ordo Franciscanus Saecularis (OFS)- Region Ost
Kontaktadresse: Ordo Franciscanus Saecularis c/o Franziskanerkloster Berlin Pankow, Wollankstraße 19, 13187 Berlin
E-Mail: michaelreissmann56@googlemail.com
Bankverbindung: Ordo Franciscanus Saecularis (OFS) Deutschland e.V.:Pax- Bank:
IBAN: DE19370601936020074017
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