Einblicke in den Katholikentag in Erfurt, ein franziskanischen Assisifahrt-Nachtreffen mit Hindernissen und eine Einladung ins Kloster in Bautzen zur Verabschiedung der Klarissen. Diese und weitere Themen hat Michael Reißmann für diese Ausgabe zusammen getragen.

Foto: Michael Reißmann OFS 2012 In der Krypta von St. Chiara in Assisi


Am 11. August feiern viele Schwestern und Brüder der franziskanischen Familie den Transitus der Hl. Klara von Assisi. 1193/94 wurde die Hl. Klara in Assisi geboren und ist 1253 gestorben.


Liebe Schwestern und Brüder!
Ich wende mich noch einmal an Euch. In der letzten Zeit, erreichten mich viele Anfragen nach einem neuen Mitteilungsblatt. Der OFS- Deutschland ist zur Zeit daran eine deutschlandweite Zeitung zu erarbeiten. In dieser
Zeitung haben die Regionen viel Platz sich darzustellen.
Bei mir sammelten sich in den letzten Monaten einige Beiträge, deren Veröffentlichung bis zum Erscheinung schon zu lange Zeit vergangen ist. Darum nun doch noch ein Mitteilungsblatt.
Michael Reißmann OFS Berlin


Einfach mal machen – franziskanisch unterwegs auch mal mit Hindernissen (29. Februar -03. März 2024)
Genau vor einem Jahr waren wir mit 13 Personen in Assisi. Aus diesem Grund trafen wir uns zu einem Nachtreffen auf dem Hülfensberg im Eichsfeld. Zu viert ging es von Waren und Malchow in Richtung Eichsfeld.
Angesteuert haben wir zunächst den Kerbschen Berg, wo der Rest der Truppe wartete.
Es waren: Br. Gabriel, Veronika, Daniel, Roland, Tobias, Marie, Andi und Patricia.
Auf dem Kerbschen Berg war mal ein Franziskaner Kloster. Jetzt befindet sich dort ein Familienzentrum. Hier war Br. Gabriel als Novize, also kannte er sich noch gut aus.
Pia, die Leiterin des Hauses erzählte uns etwas über die dortige Familienarbeit. Und Br. Gabriel erzählte uns etwas über das Leben der Brüder des Klosters.
Von dort sollte es dann zum Hülfensberg gehen. Natürlich nicht ohne Hindernisse. Wäre ja auch ein Ding. Straßen Sperrung und Umwege fahren, mit wenden auf dem Rasen. Das geht natürlich nur wenn er trocken ist. Also passiert das, was dann nicht passieren soll.
Fest gefahren bis zur Achse. Raus kommen aus eigener Kraft ist nicht möglich und mit Manneskraft schon gar nicht. Also Hilfe muss her und da kommt sie schon in Form eines Baufahrzeuges. Mit zwei Engeln, Manuel und Sebastian. Die schafften das Wohnmobil (Womo) wieder auf die Straße. Mit Vesper/ Gottesdienst war nun nichts mehr, aber das Abendessen wartete schon. Dann stille Andacht mit Weihrauch in der Kirche, die doch noch ein wenig kalt ist.
Danach Spieleabend, mit was für einem Spiel, ihr werdet es kaum erraten. Es war das Eselspiel, unser Lieblingsspiel.
Der Samstag mit der Laudes an, die Patricia vorbereitet hat.
Sie war sehr gut mit Liedern und Gitarrenbegleitung. Danach Frühstück. Endlich den ersten Kaffee. Dann waren Br. Gabriel und Andi an der Reihe. Andi erzählte uns die Geschichte des Hülfensberg. Dieser Berg war bis zur Wiedervereinigung ein Sperrgebiet.
Nur die Brüder durften dort oben leben und man kam dort nur mit Genehmigung von der Stasi dort hin. Br. Gabriel war dann für das geistliche zuständig. Es war schon sehr interessant, was so alles an einem Ort passieren kann. Nun war Mittagessen angesagt. Es gab Kartoffelsuppe, die eigentlich sehr lecker war, allerdings auch sehr scharf.
Abwasch, Mittagsruhe, Kaffeetrinken.
Um 14.30 haben wir uns vor dem Haus getroffen. Unter dem Thema „Vom Frieden gezeichnet“ ging es dann rund um den Hülfensberg. Es ging in Richtung Grenzkappelle. Hier also war die Grenze, die Ost und West geteilt hat. An der Grenzkappelle gab es einen Impuls. Von dort aus ging es auf den Kolonnenweg, ehemals Grenzstreifen. Auf dem Weg gab es den zweiten Impuls und Marie hat auch noch etwas dazu beigetragen. Irgendwann nahmen
wir den Rückweg. Wollten ja zum Abendessen zurück sein. An der Grenzkappelle ließen wir uns von Br. Rene abholen, wir wollten den Berg nicht zu Fuß erklimmen. Nur Tobias war der Meinung: Ich gehe zu Fuß hoch. Die Folgen hat man dann gesehen.
Vesper mit den Brüden in der Kirche und gemeinsames Abendessen. Im Anschluss gemütliches Beisammen sein. Auch die Brüder kamen hinzu. Und natürlich gab es ein Fastengetränk, Kreuzbergbier. Nachtruhe.
Der Sonntag begann mit dem Frühstück. Gabriel und ich parkten das Womo um, um „Franziskanisch unterwegs“ präsent zu sein. Unsere Aufgabe ist es doch: Geht zu den Verlorenen. Dann um 10.00 Uhr war der Gottesdienst in der Kirche, die gut gefüllt war.
Br. Rene, Br. Augustinus und Br. Gabriel standen am Altar. Tobias und ich waren die Messdiener. Das Evangelium war von der Tempelreinigung. Nach dem Gottesdienst verteilten wir den Segen mit einem Stempel, unter anderem auch pace e bene (Frieden und Gutes). Diese Aktion wurde sehr gut von den Gottesdienstbesucher angenommen und einige haben sich den Stempel ins Gotteslob stempeln lassen. Es war eine tolle Aktion.
Danach gab es Mittagessen mit den Brüdern und zwei eingeladenen Gästen, Adrian und Pia. Auch ein Wanderer stieß dazu, es war halt für alle was da.
Dann noch eine kleine Runde für Infos zum Katholikentag. 14.00 Uhr Abfahrt in Richtung Heimat. Danke an alle die dabei waren. Es war ein tolles Wochenende.
Roland Zagermann OFS


Unser Bruder Johannes Grubert OFS in Bautzen schickte einen Brief, den ich gerne an Euch weitergeben will:
Bautzen den 21.06.2024
Liebe Schwestern und Brüder, liebe Freunde!
Jetzt kommt die schönste Jahreszeit, die Urlaubszeit. Der eine oder andere will mal eine kleine Reise machen, um sich zu erholen. Leider habe ich eine traurige Nachricht für Euch. Unsere Klarissen verlassen uns im August und gehen in ein anders Kloster in Bayern.
Der Abschied fällt niemandem leicht, aber wenn man nur den großen Garten sieht, wird jedem deutlich, dass es viel Arbeit ist und irgendwann die Kräfte auch mal am Ende.
Mit meinem Brief möchte ich darauf hinweisen, dass der Abschluss und Verabschiedungsgottesdienst am Fest der Hl. Klara am 11.August 2024 um 09:00 Uhr im Kloster St. Klara in Bautzen, Klosterstraße 9 mit Bischof Joachim Reinelt stattfindet.
Eigentlich fehlen mir die Worte. Solange ich in Bautzen lebe, war das Kloster immer da und jetzt endet es nach 99 Jahren des Bestehens.
Wir können uns auch schon am Sonnabend in Bautzen treffen und einen Tag in Gemeinschaft verbringen. Wer das gern möchte, meldet sich am besten bei mir an.
Meine Adresse: Johannes Grubert
Taucherstr. 24
02625 Bautzen
Tel.: 015119648262
Eine bescheidene Unterkunft sollte sich in Bautzen finden.
Würde mich über ein Wiedersehen in Bautzen sehr freuen und verbleibe mit lieben Grüßen#
pace e bene
Johannes


Eine Anmerkung: Wenn dieses Mitteilungsblatt herauskommt, dann kann es für die Einladung zum Abschied der Schwestern schon zu spät sein.
Hier noch ein Foto, dass Johannes mitgeschickt hat. (Fotos siehe download)


Katholikentag 2024
Zukunft hat der Mensch des Friedens
In diesem Jahr fand ein Kirchentag in Erfurt statt. Ich war mit einer Gruppe von Clara Francesco beim als Mitwirkender angemeldet. Wir sind schon am Dienstag nach Erfurt gefahren. Das ist einfach entspannter, als wenn man am selben Tag dort ankommt.
Unser erster Anlaufpunkt war das Ursulinenkloster, wo schon das Kernteam vor Ort war, dort wurde die fahrende Sakristei eigeparkt und eine letzte Absprache mit dem Kernteam getroffen. Wir unternahmen einen Sparziergang durch Erfurt.
Am Mittwoch begaben wir uns auf die Suche nach unserem Stellplatz am Hirschgarten. Nach langem hin und her bekamen wir unseren Stellplatz direkt am Wächterhaus. Aufbauen und Vorbereitungen. Jetzt ist alles vorbereitet und wir können die Ruhe genießen.
Es gab aber auch schon tolle Begegnungen mit den Menschen, die vorbeikamen. Da wir erst am Mittwoch in unser Quartier konnten, ging es los das Quartier aufzusuchen, welches sich als sehr abenteuerlich herausstellte. Keiner wusste wo es genau war.
Wir hatten nur die Adresse der Schule. Die war ziemlich ungenau (leider). Wir haben es aber dann doch gefunden. Einchecken und Schlafplatz vorbereiten. Mit der Straßenbahn ging es dann wieder zum Hirschgarten, wo Bruder Gabriel mit dem „rollenden Kloster“ stand. Am Abend gingen wir anschließend zum Abendessen in einer Gaststätte am Anger. Es war trotz Anstrengung eine sehr schöne Begegnung.
Am Donnerstag war Fronleichnam. An diesem Tag haben wir den ersten Gottesdienst gefeiert. Mit der fahrenden Sakristei ging es erstmal zum Wohnmobil (Womo), wo wir den Rest für den Gottesdienst noch luden und sind dann zur Barfüßerkirche gefahren.
Dort wurde dann alles vorbereitet was zum Gottesdienst nötig ist. Dank Veronikas guter Vorbereitung lief die sehr gut. Die neue Fahne für das Womo wurde an der Tribüne aufgehängt, die Veronika angefertigt hat. Auch ein großes Weihrauchfass hatten wir vor Ort.
Leider überraschte uns der Regen und wir hatten Probleme mit dem anzünden von der Kohle, aber wir schafften es. Aber aus jeder Situation kann man was machen. So auch mit dem Regen. Da die Kirche kein Dach mehr hatte, sind wir in das Seitenschiff gezogen wo ein Notdach war.
Als Konzelebranten waren noch drei Bischöfe mit dabei. Sie haben sich hinterher beschwert, dass sie nicht genug gewürdigt worden sind, aber wir sind da, um mit den Menschen Eucharistie zu feiern und nicht um uns dar zu stellen. Vor Gott sind wir alle gleich, ob Gläubige, Priester, Diakone oder Bischöfe. Die Kirche soll für das Volk da sein und nicht umgekehrt. Und deshalb gehen wir mit „franziskanisch Unterwegs“ zu den Menschen. Wir holen die Menschen dort ab wo sie grade sind. Wir zwingen niemanden etwas auf, sondern bieten das Gespräch an.
Alles andere ergibt sich dann. Wir müssen als Kirche zu den Menschen. Raus aus unseren Gebäuden. Es war trotz Regenwetter eine tolle Messe. In der Messe bekam jeder noch ein Friedens- Zingulum mit. Es war ein kurzer Strick mit einem Franziskanerknoten und einem Tau, welches uns daran erinnern soll, dass wir einen
kleinen Frieden halten sollen.
Nach der Messe ging es wieder zu unserem rollenden Kloster. Hier trafen wir viele Besucher die zum Kirchtag gekommen waren, aber auch einheimische kamen vorbei. An unserem Womo fanden dann viele interessante Gespräche statt.
Ich hatte einen Besucher, der meinte man müsste die Liturgie abschaffen. Ich erklärte ihm, dass die Liturgie wie sie ist, gut ist. Man müsste sie manchmal nur ein bisschen entstauben. Und wir müssen lernen die Liturgie zu verstehen.
Jeder bekam ein Friedens- Zingulum mit auf dem Weg.
So fanden immer wieder Gespräche, mal mit Kaffee und Keksen statt, oder auch mit Kakao. Wir verteilten aber auch noch Segenskarten.
Wir bekamen auch Besuch vom thüringischen Ministerpräsidenten Bodo Ramelow. Es war ein sehr gutes und freundliches Gespräch mit ihm. Auch bekamen wir Besuch von Horst Eberlein, Weihbischof aus Hamburg. Auch hier fanden sehr gute Gespräche statt. Menschen treffen und sich mit ihnen unterhalten war ein sehr gutes Erlebnis.
In unserer Nähe gabes ein Zelt von Jugendlichen, denen es um Menschen geht. Es ging um Rassismus und Rechtsradikalismus. Das Gespräch mit den Jugendlichen war sehr interessant und die Einstellung entsprach dem Recht jedes Menschen in unserer Gesellschaft. Egal wo her sie kommen. Es ging einzig und allein um den Menschen selber.
So wurden an unserem Womo viele Gespräche geführt. Wir durften die verschiedensten Menschen treffen.
Am Sonntag war dann der große Abschluss Gottesdienst auf dem Dom-Platz. Haupt Zelebrant war Bischof Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.
Nach dem Gottesdienst ging es zum Hierschgarten, wo noch unsere Autos parkten.
Bruder Gabriel schaute noch was wir in meinem Auto nach Waren an der Müritz mitnehmen müssen, da das Womo mit nach Fulda zur Reparatur ging.
Dann ging es los in Richtung Heimat, Gabriel und ich in meinem Auto und Andy mit dem Womo nach Fulda. Gegen 18.00 Uhr waren in Waren an der Müritz und konnten mit Bruder Martin zu Abend Essen. Es war eine schöne aber auch anstrengende Woche.
Besonderer Dank gilt Veronika Möller, die an der Vorbereitung und Organisation mitgewirkt hat. Vielen Dank auch allen anderen, die für ein gutes Gelingen gesorgt haben.
Roland Zagermann OFS



Besuch bei einer alten Dame!
Regina Kroy OFS aus Rostock und Michael Reißmann OFS besuchten Schwester Maria- Theresia Rodig OFS im Alten- und Pflegeheim der Alexianer in Berlin- Hohenschönhausen zu ihrem 91. Geburtstag. Wir waren nicht angemeldet und so war es eine gute Überraschung für sie. Eine Stunde hatten wir uns mit ihr unterhalten und Regina hatte mit Maria- Theresia gesungen.
Wir alle wünschen Ihr noch viele schöne Momente und Jahre.


Herausgeber: Ordo Franciscanus Saecularis (OFS)- Region Ost
Kontaktadresse: michaelreissmann56(a)googlemail.com
Ordo Franciscanus Saecularis c/o Franziskanerkloster Berlin Pankow, Wollankstraße 19,
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Für Spenden kann ein Spendenbeleg für das Finanzamt ausgestellt werden

Das vollständige Mitteilungsblatt gibt es HIER als Download