Mit Unterstützung des OFS haben franziskanische Schwestern und Brüder der Schweiz einen offenen Brief an Papst Franziskus geschickt. Darin sichern sie ihm ihre Unterstützung auf dem synodalen Weg zu und ermutigen zu einer Abkehr vom Pflichtzölibat. Stellvertretend für die Geschwister des OFS-Deutschschweiz unterzeichnete Vorsteherin Nadia Rudolf von Rohr den Brief.

Offener Brief

Den offenen Brief unterzeichneten Geschwister verschiedener franziskanischer Gemeinschaften der Schweiz. Darunter auch Br. Niklaus Kuster OFMcap vom Kapuzinerkloster Olten.

Kritik am Papst zurückgewiesen

Die Schwestern und Brüder weisen in dem Brief einseitige und nicht an Dialog interessierte Kritik am Pontifikat von Franziskus zurück:

„Die einen werfen dir Verrat an der heiligen monarchischen Kirche vor, die anderen erwarten ein Durchgreifen mit eiserner Faust und mutige Reformen von oben. Beide – Monarchisten in der Kirche und fordernde Reformer – verkennen, dass der geschwisterliche Weg absolutistisches Bestimmen ebenso verbietet, wie er keine direktiven Reformen über die Köpfe hinweg erträgt“

aus dem offenen Brief

Geschwisterliche Schritte in die Zukunft seien in der Kirche heute „nur kollegial, synodal und gemeinschaftlich möglich“.

Die Papstschreiben „Evangelii gaudium“, „Amoris Laetitia“ und „Laudato si“ würdigen die franziskanischen Ordensleute als Ausdruck einer aufbrechenden Kirche.

„Du stehst mit Leib und Seele für ein gemeinsames Aufbrechen ein und wir arbeiten beherzt an einer geschwisterlicheren, synodaleren und dezentraleren Kirche mit“.

aus dem offenen Brief

Abkehr vom Pflichtzölibat

In der Frage des Zölibats forderten die Schweizer Ordensleute den Papst dazu auf, „einen mutigen Schritt voranzugehen“ und sich „nicht von der Angst vor einer Kirchenspaltung lähmen zu lassen“. Bei einer Abkehr von der verpflichtenden Ehelosigkeit für Diözesanpriester hätte der Papst, so die Argumentation, „sowohl das Evangelium wie die Tradition der Kirche“ auf seiner Seite.

Die Abkehr vom Zölibat würde eine Reihe wirtschaftlicher und theologischer Fragen nach sich ziehen, räumen die Ordensleute ein. Zugleich würden sich mit verheirateten Pfarrern und Pfarrerinnen größere pastorale Handlungsräume auftun. „Angst darf kein Hindernis sein, solche Fragen zuzulassen”, so der offene Brief.

Mit Material von vatican news.


ZUM DOWNLOAD:

Offener Brief an Papst Franziskus März 2019